Neues vom Projekt „Gedenkmauer“

Unter der Überschrift „Tafel soll Erinnerung an die Verstorbenen wach halten“ berichtete die BNN schon Mitte Juni von einem Projekt, das schon seit fast drei Jahren von einer kleinen Arbeitsgruppe unserer Kirchengemeinde entwickelt wurde. In einer Gemeindeversammlung im Januar 2004 war die Idee der Kirchengemeinde erstmals vorgestellt worden.
Ausgehend vom Gedanken der gemeinsamen Erinnerung an die Menschen, die hier lebten und hier beerdigt wurden, soll auf unserem Friedhof ein Ort geschaffen werden, an dem die Namen der Verstorbenen über die Auflösung ihrer Grabstätte hinaus zu lesen sind. So kann die Erinnerung an die Namen der Verstorbenen noch länger wach gehalten werden.
Auf der Suche nach einer Möglichkeit, diese Idee angemessen künstlerisch umzusetzen, kam die Arbeitsgruppe mit dem Liedolsheimer Künstler Dietmar Israel ins Gespräch, der gerne bereit war, einen Entwurf anzufertigen.
„Neues Werden“ nennt der Künstler seinen Entwurf. Der Betrachter des Triptychons (dreiteiliges Bild) wird mit hinein genommen in die Bewegung des Lebens. Von der Geburt bis zum Tod bedeutet Leben Bewegung und hat immer wieder „Neues Werden“ zum Thema. Der zentrale Abschnitt zeigt eine Gestalt, die sich von Christen als Christus mit ausgebreiteten Armen deuten lässt, als den, der unser Leben umfasst, der mit uns geht, und mit dem unser Leben neu werden kann. Es sind aber auch andere Deutungen möglich.
Das fertige Kunstwerk ist ca. 11 m lang und ca. 2 m hoch. Es wird in Sgraffito – Technik angefertigt. Bei dieser Technik entsteht in verschiedenfarbigen Putzschichten durch Auskratzen ein reliefartiges Bild. Die Namen der Verstorbenen, deren Gräber aufgelöst werden, sollen dann – sofern die deren Angehörige es wünschen, mit spezieller Farbe durch den Künstler selbst auf die hellen Stellen geschrieben werden.

Das Kunstwerk soll an einer Mauer hinter der Evangelischen Kirche angebracht werden. Der Platz davor wird entsprechend gestaltet, damit es dort ein Raum entsteht, wo man gerne verweilt und Ruhe findet, um seinen Erinnerungen nachzugehen.
Nachdem der Gemeinderat im Sommer grünes Licht für das Projekt gegeben hat, die Mauer dafür zur Verfügung stellte und einen finanziellen Zuschuss zusagte, können jetzt weitere Schritte gegangen werden.
Für das Aufbringen des Putzes und des Bild selbst, für die Gestaltung des Platzes sind finanzielle Mittel in einer Größenordnung von 12 000 € notwendig. Die Finanzierung dieses Projektes kann nur dann gelingen, wenn Sponsoren und Spender gefunden werden und ehrenamtliche Eigenleistung (Abklopfend es alten Putzes, Fugen reinigen, Hilfe beim Aufbringen neuer Sandstein-Abdeckplatten auf die Mauer etc.) eingebracht wird.
Nicht nur die Gedenkmauer an sich mit dem Gedanken der Erinnerung, auch die Aufwertung des derzeit sehr tristen Platzes mit einem hochwertigen Kunstwerk bedeutet einen Zugewinn für die gesamte Einwohnerschaft unseres Ortes. Darum bitten wir schon heute, Sie, die Leserinnen und Leser des Gemeindebriefes, darum, sich zu überlegen, ob Sie sich mit Ihrer Arbeitskraft zur Verfügung stellen möchten (bitte im Pfarramt melden), und / oder ob Sie das Projekt mit einer kleinen oder großen Spende unterstützen wollen (bitte unter dem Stichwort „Gedenkmauer“ auf das Konto der Kirchengemeinde, s. letzte Seite dieses Gemeindebriefes). Herzlichen Dank!
Wir werden Sie über die weitere Entwicklung und die Fortschritte des Projektes auf dem Laufenden halten und freuen uns schon jetzt über Ihre Unterstützung!

Für die Arbeitsgruppe: Pfr. Matthias Boch